Navigation auf uzh.ch
Am 28. November fand die 17. Right Livelihood Lecture an der Universität Zürich statt. Zu diesem Anlass kam die aktuelle Preisträgerin Joan Carling nach Zürich.
Joan Carling ist eine indigene Aktivistin aus den Philippinen, die sich seit mehr als 30 Jahren für die Rechte indigener Völker einsetzt. Ihr Wirkungsfeld reicht von der Basis bis zur internationalen Ebene und umfasst Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung, Klimagerechtigkeit und den Kampf gegen Landraubbau. Seit Ende der 1990er Jahre hat Carling mehrere Organisationen für die Rechte indigener Völker geleitet. Sie trägt bis heute entscheidend dazu bei, Indigenen in den Philippinen, in Asien und weltweit Gehör zu verschaffen. Ihr Ziel ist es, die systematische Ausgrenzung und Kriminalisierung indigener Gemeinschaften zu beenden.
Die diesjährigen Preisträger*innen des Right Livelihood Awards haben einen nachhaltigen Einfluss – nicht nur auf lokaler Ebene, sondern weltweit. Unterdrückung und Ausbeutung setzen die Preisträger*innen ihr gewaltfreies Engagement entgegen.
Angesichts von Krieg und Gewalt in vielen Teilen der Welt zeigen die Preisträger*innen, dass der Weg nach vorn nur mit friedlichen Mitteln, durch die Stärkung lokaler Bündnisse und die Verpflichtung zur Wahrheit gelingen kann. Ihr Wirken macht sie in diesen herausfordernden Zeiten zu wichtigen Hoffnungsträger*innen und Vorbildern.
Der Right Livelihood Award 2024 geht an:
Joan Carling von den Philippinen „für die Stärkung indigener Stimmen angesichts des globalen ökologischen Kollapses und ihre Führungsrolle bei der Verteidigung von Menschen, Land und Kultur.”,
Issa Amro / Youth Against Settlements aus Palästina „für ihren unerschütterlichen gewaltfreien Widerstand gegen die illegale israelische Besatzung und dafür, das zivile Engagement von Palästinenser*innen mit friedlichen Mitteln zu fördern.”,
Anabela Lemos / Justiça Ambiental! aus Mosambik „weil sie Menschen dazu befähigen, für ihre Rechte einzutreten, sich ausbeuterischen Großprojekten entgegenzustellen und ökologische Gerechtigkeit einzufordern.” und
Forensic Architecture aus Grossbritannien “fFür die Entwicklung interdisziplinärer und digitaler forensischer Methoden, im Namen von Gerechtigkeit und Würde für die Opfer von Menschen- und Umweltrechtsverletzungen.”
„Die Preisträger*innen 2024 zeigen, was gewaltfreier Widerstand und Wahrheitsfindung bewirken können“, sagt Ole von Uexküll, Direktor von Right Livelihood. „Angesichts von Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt zeigen die diesjährigen Preisträger*innen Wege zu einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Zukunft. Ihr Engagement sollte uns alle inspirieren, mutiger zu sein. Denn jede und jeder kann etwas beitragen für eine sichere Zukunft.“
Lemos und Justiça Ambiental! sind die ersten Right Livelihood-Preisträger*innen aus Mosambik
Am 7. Dezember 2023 fand die 16. Right Livelihood Lecture an der Universität Zürich statt. Zu diesem Anlass wird kam die aktuelle Preisträgerorganisation SOS MEDITERRANEE nach Zürich.
SOS MEDITERRANEE ist eine europäische maritim-humanitäre Organisation, die im Mittelmeer, der tödlichsten Migrationsroute der Welt, Menschen in Seenot rettet. Seit Beginn ihrer Search and Rescue-Einsätze hat die Organisation mehr als 38.500 Personen in Sicherheit gebracht. SOS MEDITERRANEE entstand in Reaktion auf die tragischen Tode im Mittelmeer und das Unvermögen der Europäischen Union, diesem Problem wirksam zu begegnen. Den Überlebenden wird nebst der medizinischen und psychosozialen Betreuung vor Ort auch Gehör geschafft, indem ihre Geschichten von der Organisation dokumentiert werden.
Sie sind Zeug*innen grossen Leids und kämpfen um das Leben und die Würde Einzelner ebenso wie um die Lebensgrundlagen von Menschen überall auf der Welt: Die Right Livelihood Preisträger*innen 2023setzen gesellschaftlichen Tabus beim Thema Abtreibung in afrikanischen Ländern, dem autoritären Regime und korrupten Unternehmen in Kambodscha, einer wachsenden humanitären Krise im Mittelmeer und menschen- wie umweltschädigen Geschäftspraktiken in Kenia Konzepte für eine lebenswerte Zukunft entgegen.
Der Right Livelihood Award 2023 geht an:
Eunice Brookman-Amissah aus Ghana „dafür, dass sie eine umfassende gesellschaftliche Auseinandersetzung über die reproduktiven Rechte von Frauen in Afrika angestossen und den Weg für liberale Abtreibungsgesetze und einen besseren Zugang zu sicheren Abtreibungen geebnet hat” (Ehrenauszeichnung),
Mother Nature Cambodia „für ihren unerschrockenen und erfolgreichen Umwelt-Aktivismus trotz massiv eingeschränkter zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume in Kambodscha”,
SOS MEDITERRANEE „für ihre lebensrettenden humanitären Search and Rescue-Einsätze im Mittelmeer” und
Phyllis Omido aus Kenia “für ihren bahnbrechenden Einsatz für die Land- und Umweltrechte lokaler Gemeinschaften und die Weiterentwicklung des Umweltrechts”.
„Die Right Livelihood-Preisträger*innen 2023 kämpfen für das Recht aller Menschen auf Gesundheit, Sicherheit, eine saubere Umwelt und Demokratie”, sagte Ole von Uexküll, Direktor von Right Livelihood. „Diese Preisträger*innen engagieren sich für die Mitspracherechte von Gemeinschaften und Individuen, die von unverantwortlicher und korrupter Politik betroffen sind. Sie tragen für das Leben ihrer Mitmenschen Sorge, seien es indigene Gemeinschaften oder Schutzsuchende, die auf der Flucht ihr Leben riskieren.“
Mit Brookman-Amissah und Mother Nature Cambodia werden erstmals Preisträger*innen aus Ghana und Kambodscha mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.
Nachhaltigkeit jetzt! Das Ausrufezeichen macht deutlich, dass die Zeit drängt. Und dass theoretische Debatten nicht ausreichen, um die zahlreichen globalen Herausforderungen zu lösen, die sich durch den Klimawandel, im Bereich der Menschenrechte oder aufgrund sozialer Ungleichheiten stellen. Was es für eine nachhaltige Transformation auch braucht, ist konkretes Handeln. Nur: Wie kommt man ins Handeln und trägt mit seinem Engagement zu einer nachhaltigen Entwicklung bei?
Lesen Sie den ganzen UZH News Artikel über unser Zentrum hier
Die dritte Ausgabe der Ringvorlesung fand von März bis Juni 2023 statt. Mehr Infos dazu finden Sie bei Weiterbildung
Am 23. November 2022 fand bereits die 15. Right Livelihood Lecture an der Universität Zürich statt. Die somalischen Menschenrechtsverteidigerinnen Fartuun Adan und Ilwad Elman, kamen in dieser Ausgabe nach Zürich. Mit ihrer Organisation Elman Peace entwickelten sie innovative und kulturspezifische Ansätze, um Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt zu unterstützten.
Ole von Uexküll, Prof. Dr. Gesine Krüger, Prof. Dr. Gabriele Siegert und PD. Dr. Aline Steinbrecher führten durch den Abend.
Die diesjährigen Preisträger*innen kommen aus Somalia, der Ukraine, Venezuela und Uganda und machen durch ihre Arbeit deutlich, dass in Zeiten dysfunktionaler und zerfallender politischer Ordnungen ein Systemwandel möglich und nötig ist.
Auf Krisen infolge autoritären Regierungshandelns, Kriegen, profitorientierten Wirtschaftssystemen und politischer Untätigkeit angesichts der Klimakatastrophe antworten sie mit neuen Modellen gesellschaftlichen Miteinanders, die den jeweiligen Status quo herausfordern und in Frage stellen.
Die Preisträger*innen des Jahres 2022 sind:
Fartuun Adan und Ilwad Elman “für die Förderung von Frieden, Entmilitarisierung und Menschenrechten in Somalia angesichts von Terrorismus und geschlechtsspezifischer Gewalt”.
Oleksandra Matwijtschuk und das Center for Civil Liberties (CCL) “für den Aufbau nachhaltiger demokratischer Institutionen in der Ukraine und die Gestaltung eines Weges zur internationalen Strafverfolgung von Kriegsverbrechen”.
Das Kollektiv Cecosesola aus Venezuela “für die Entwicklung eines gerechten und kooperativen Wirtschaftsmodells als robuste Alternative zu profitorientierten Volkswirtschaften”.
Das Africa Institute for Energy Governance (AFIEGO) “Für die Entwicklung einer gerechten und leistungsfähigen Gemeinschaftsökonomie als Alternative zum profitorientierten Wirtschaftsmodell.”
“Die Preisträger*innen des Right Livelihood Awards 2022 stärken und fördern basisorientierte Gemeinschaften. Angesichts des Versagens von Regierungen und des Zusammenbruchs bestehender Ordnungen – in Form von Kriegen, Terrorismus, Ausbeutung, massiver Vertreibung und Wirtschaftskrisen – schaffen sie neue, auf den Menschen ausgerichtete Systeme. Ihre Erfolge zeigen, wie wir Gesellschaften auf Grundsätzen von Gerechtigkeit statt Ausbeutung aufbauen können”, sagte Ole von Uexkull, Executive Director von Right Livelihood.
Mit Matwijtschuk und CCL werden erstmals Akteur*innen aus der Ukraine mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.
17. Mai 2022 von 18:30 bis 20:00 Uhr.
Die Right Livelihood Preisträgerin und Menschenrechtsaktivistin Maude Barlow spricht in Zürich.
Unter dem Titel «Water is a Right - Still Hopeful» tritt Maude Barlow am Dienstag, 17. Mai 2022, um 18.30 Uhr in der Kleinen Aula der Universität Zürich (Rämistrasse 59) auf. Im Rahmen der Veranstaltung übergibt Maude Barlow der UZH das offizielle Aufnahmezertifikat zur Blue Community. Die Universität Zürich (UZH) hat beschlossen, dem internationalen Netzwerk Blue Community beizutreten und wird die Urkunde im Rahmen dieser Veranstaltung entgegennehmen. Sie sieht ihre Rolle insbesondere in der Gewinnung und Vermittlung von Faktenwissen zu den Grundsätzen des Netzwerks in Forschung und Lehre. Aber auch in ihrem Betrieb möchte die UZH durch eine stärkere Verwendung von Leitungswasser anstelle von abgefülltem Wasser einen Beitrag leisten.
Maude Barlow ist die weltbekannte Wasseraktivistin schlechthin. Sie war Beraterin der UN zum Thema Wasser und beteiligt an der Initiierung der Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Grundversorgung und deren Verankerung 2010 in der Charta der Allgemeinen Menschenrechte. Sie gehörte vor 35 Jahren zu den Gründungs- mitgliedern des Council of Canadians, der grössten Menschenrechtsorganisation in Kanada, und später des Blue Planet Projects. Sie ist aktiv im Verwaltungsrat von Food and Water Watch und Mitglied des World Future Council. Bis Juli letzten Jahres war sie Präsidentin des Brescia University College in London, Kanada. Ihr Engagement für Menschenrechte, die Natur und Wasser wurde geehrt mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award 2005), dem EarthCare Award und mehreren Ehrendoktorwürden.
Maude Barlow ist mit inzwischen 20 Büchern auch als Autorin erfolgreich. Die bekanntesten „Blaues Gold“ und „Das Wasser gehört uns allen“ über Wasserkrisen und die Folgen von Privatisierung sind auch im deutschsprachigen Raum sehr bekannt. Ihr im März 2022 erschien ihr Buch „Still Hopeful – Lessons from a Lifetime of Activism“.
Die Veranstaltung wird auf Englisch durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Veranstaltung findet in der Kleinen Aula der Universität Zürich, Rämistrasse 59 (RAA-G-01) statt.
Mehr Informationen finden sie unter Weiterbildung
Wir sind stolz, Teil des Netzwerkes des Zurich Knowledge Center for Sustainable Development (ZKSD) zu sein und freuen uns auf den zukünftigen Austausch sowie auf die Mitarbeit an Beiträgen für eine Nachhaltige Entwicklung.
In der vom Nachhaltigkeitsteam und dem Right Livelihood Zentrum der UZH organisierten semesterbegleitenden Online-Veranstaltung sollen globale gesellschaftliche Herausforderungen und disziplinübergreifende Problemfelder wie Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, Ernährungssicherheit, Ressourcenverknappung, volkswirtschaftliche Stabilität und soziale Ungleichheit diskutiert werden.